VENEZUELA TENERIFFA ANDALUSIEN Impressum/Disclaimer/ Bildnachweis © Eckbert Heinenberg |
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Ausflug zu einem IndiodorfEine Tagestour mit Harry führte uns in ein Indiodorf und zu den Mineros. Auch unterwegs gab es vieles, was Harry uns zeigen und erläutern konnte. Zum Beispiel Flächen, wo der Urwald durch Brandrodung vernichtet worden war, um ein paar Pflanzen zu kultivieren. Bekanntlich ist der Nährstoffvorrat des Bodens dann bald erschöpft und die Indios ziehen weiter und beginnen das Ganze anderswo von vorn. Es war beeindruckend, in welchem Tempo aufgegebene Flächen von Sekundärvegetation überwuchert werden. Es entsteht ein Gemisch aud übrig gebliebenen Kulturpflanzen und den Wildpflanzen, die sich dann einfinden. Unter beiden befanden sich auch verschiedene, von denen Harry sagte, dass sie halluzinogene Wirkungen haben, er erweckte den Eindruck, dass dieses Wissen für ihn keine bloße Theorie gewesen ist. Wir allerdings haben nicht ausprobiert, ob diese Wirkungen tatsächlich eintreten ...
Zusammen mit dem Gesamteindruck dieser Umgebung riefen die Tierlaute eine Athmosphäre hervor, die einfach nur anziehend ist und einen verführen könnte, hier nicht wieder weg zu wollen.
Der Pfad zum Indiodorf führte auch über einen kleinen Fluss, den wir auf einem glitschigen Baumstamm balancierend überquerten. Der Baumstamm führte schräg aufwärts und endete eher in vier als in drei Meter Höhe über dem Wasser, leider erkennt man das auf dem Bild nicht gut, es ist nach gelungenem Balaceakt aufgenommen und zum tiefer ligenden Ufer, von dem wir kamen, zurückgeblickt. Wir wußten gar nicht, dass wir so etwas können. Aber ist ja alles gut gegangen!
Im Indiodorf angekommen, stellte sich heraus, dass fast alle Bewohner nicht zu Hause waren. Harry erkannte es gleich daran, dass nur noch ein Einbaum am Ufer lag, mit den anderen waren die Einwohner zu irgendeiner Unternehmung aufgebrochen. Im Dorf tafen wir nur noch zwei Frauen an, die aber nicht besonders gesprächig waren, obwohl Harry mit den Indios so vertraut ist, wie man es als Weißer nur sein kann - er ist mit einer Indiofrau verheiratet. Trotzdem sagte er, er wisse nie wirklich, was die Indios wollen und denken, denn sie seien allen Weißen gegenüber kein bisschen aufgeschlossen, auch seine Frau bleibe in einigen Dingen verschlossen und es sei am besten, dann nicht weiter zu fragen. Diesen Eindruck hatten auch wir stets, wenn wir mit Indios in Kontakt kamen. Und warum sollten sie auch freundlich sein und aufgeschlossen? Nach allem, was die Europäer den Ureinwohnern seit Jahrhunderten angetan haben, und heute auch immer noch antun, wenn sie denken, dass das Indioland Profit bringen könnte, wäre es doch vollkommen unverständlich, von ihnen gern gesehen zu sein, wenn man Europäer ist. Ich stellte übrigens bei mir fest, dass es mir sogar ein Problem macht, im Indioland unbefangen herumzulaufen, denn im Grunde betrachte ich die indigene Bevölkerung immer noch als die eigentlich rechtmäßig dort Lebenden - und sie haben uns nicht eingeladen, eine solche Reise zu unternehmen.
Es war schon schön und rief irgendwie ein merkwürdiges Gefühl von nach Hause kommen bei mir hervor, die Verwandtschaft meiner Hühner hier in ihrem Herkunftsland und unter ihren ursprünglichen Bedingungen wieder zu treffen!
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