Esel  und Mulis in der Sierrea CabreraAndalusische Riesenesel in ihrer Heimat

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© Eckbert Heinenberg

Die Esel und Mulis


Auch Tierfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Denn auf der Finca werden Andalusische Riesenesel und drei Mulis gehalten! Auch für uns als langjährige Pferdehalter waren diese Tiere ein besonders schöner Bestandteil des Urlaubs. Esel und Mulis sind nämlich mit Pferden zwar verwandt - aber doch ganz anders. Und eine Finca mit Tieren ist natürlich viel schöner als eine Finca ohne Tiere. Die Esel und Mulis können zum Beispiel bei einer Wanderung das Gepäck tragen. Wer nicht zu schwer ist (so wie ich), kann auf den Rieseneseln auch reiten. Es ist sicher ein besonderes Erlebnis, auf einem derart exklusiven Tier die Umgebung zu durchstreifen. Andalusische Riesenesel sind nämlich sehr selten geworden. Sie gehören zu den vom Aussterben bedrohten Haustierrassen.

Für diejenigen, denen solche Tiere nicht so geläufig sind:
Andalusische Riesenesel sind eine alte lokale Eselrasse. Früher wurden Tiere dieser Rasse in diverse Länder und nach Übersee exportiert. Der Ursprung der Rasse könnte aus Ägyptischen Eseln entstanden sein. Seit die Esel kaum noch Verwendung bei der Arbeit finden, ist ihre Zahl drastisch zurückgegangen. Es gibt nur noch wenige hundert reinblütige Exemplare. Die Größe Andalusischer Riesenesel liegt durchschnittlich bei 150 cm Stockmaß, das Gewicht bei 400 kg.

Die Zahl der Esel und Mulis auf El Rincon de Tablas ist etwa ein Dutzend Tiere. Manchmal kommt ein Fohlen zur Welt oder es wird ein Tier hinzu gekauft. Aber Ingeborg und Hans geben auch Tiere ab, zB nach Deutschland oder England. Trotzdem sind sie alles andere als Eselhändler. Denn zum einen kann kein Züchter alle seine Nachzuchten behalten, zum anderen sind die beiden immer bestrebt, Eseln zu einem eselwürdigen Zuhause zu verhelfen.

Und das ist ein trauriger Punkt in Spanien: Viele Esel (und andere Tiere) leben dort nicht unter artgerechten Haltungsbedingungen. Sie werden vielmehr oft ziemlich mies vernachlässigt und in erbärmlichen dunklen Verliesen eingesperrt. Die wichtige Pflege der Hufe wird sehr häufig vernachlässigt, die Tiere bekommen kein artgerechtes und zu wenig Futter, der nötige Auslauf in frischer Luft wird ihnen von vielen spanischen Haltern überhaupt nicht gewährt. Mancher arme Esel sieht Zeit seines Lebens fast nie den offenen Himmel über sich.

Aus all diesen Gründen können Ingeborg und Hans oft nicht hartherzig nein sagen, wenn ein solches Tier irgendwo zum Verkauf steht. So sind sie zu manchem Esel gekommen, der ihre Kapazität eigentlich sprengt. Diese Tiere müssen sich fühlen wie ins Paradies versetzt. Aber es ist eben nicht möglich, dass sie alle auf El Rincon de Tablas bleiben. Daher sind Ingeborg Wiegand und Hans Haberl immer auf der Suche nach geeigneten Tiermenschen, die solchem Esel für den Rest seines Daseins(!) ein artgerechtes Eselleben ermöglichen wollen und können. Mit viel Energie und Idealismus lassen sie sich von allen Widrigkeiten nicht davon abhalten, dieses immer wieder zu versuchen!
Vielleicht hat der eine oder andere Leser dieser Seiten ja Lust bekommen, die Esel erst mal im Urlaub kennen zu lernen. Und wer dann "Feuer fängt", die Voraussetzungen bieten kann und weiß was auf ihn zukommt, möchte vielleicht auch ein solches Tier übernehmen, wer weiß? Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn durch diesen Text ein Esel zu einem besseren Leben käme. Natürlich werden die Esel nicht verschenkt. Erstens wäre es fatal, wenn sie dadurch in falsche Hände kämen und nur weiter gegeben würden, und zum anderen ist die Tierhaltung im trockenen Andalusien extrem teuer. Ein simples Bund Stroh kostet dort ungefähr das dreifache von dem, was wir in Deutschland für die gleiche Menge bestes Heu bezahlen!

Genug über dieses Thema, wer nur Urlaub machen will, braucht sich darum nicht zu kümmern. Der Umgang mit den Tieren und das Beobachten der Herde in ihrem großzügigen Auslauf-Gelände geben sicher jedem schöne Stunden, die man hinterher nicht missen möchte

Ein Klick auf die Bilder zeigt jeweils eine Vergrößerung.

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