CaracasUnsrere Ankunft in VenezuelaWir flogen von Hannover mit Eurowings nach Amsterdam und von dort mit KLM nach Maiquetía, dem International Airport von Caracas. Beim check-in in Hannover sagte die Dame am Schalter, sie kenne Venezuela gut, allerdings: "Caracas ist natürlich ekelhaft, aber wenn man erstmal richtig draußen ist, dann wird's auch richtig schön!" Wie recht sie hatte! Wir landeten um 14.45 Ortszeit, nach gut neun Stunden Flug. Kurz nach der letzten Kontrolle (mit Abtasten nach was auch immer) warteten wir auf das Gepäck. Schon kam der erste Koffer: klasse, klappt ja! Aber das war's dann auch schon! Nach längeren und umständlichen Bemühungen, zum Glück größtenteils in Englisch, tauchte dann das meiste übrige Gepäck doch noch auf, bis auf einen Rucksack, der allerlei Wichtiges enthielt. Wir bekamen ihn dann 5 Wochen später bei der Heimreise wieder zurück!
Man muss eben unbedingt mindestens einen Tag in der Nähe des Ankunftsflughafens einplanen, wenn man eine Tour ins Hinterland vorhat! Das ist jedem öfter Fernreisenden sicher geläufig, aber wir waren schließlich das erste Mal so weit weg (Wir hörten später, dass das Gepäckumladen bei Zubringerflügen mit Eurowings oft nicht klappt, das Fehlende wird einem dann ins Hotel nachgeliefert. Der Weitertransport nach Sta Elena wurde uns zwar versprochen, aber nicht ausgeführt). Beim Betreten der Airporthalle dann die erste Kostprobe venezolanischer Mentalität und Verhältnisse: "Überfall" durch die Gepäckträger und Taxifahrer! Sowas Aufdringliches! Nach 5 Wochen im Lande genügte später allerdings ein kleiner Wink, um die Meute loszuwerden, ich musste mich nur erstmal eingewöhnen... Zunächst mussten wir jedoch vom internationalen zum nationalen Flughafen rüber, der ca 500m entfernt ist, um unseren Weiterflug für den nächsten Tag zu organisieren. Auf diesen Flug konnten wir im Reisebüro zu Hause zwar eine Option bekommen, aber die Tickets holen und bezahlen mussten wir hier. Dabei kam ich mit meinem bisschen Spanisch nur mit viel Zeit und Mühe zurecht. Englisch ist in Venezuela nicht üblich!
Die nächste Hürde war die Bezahlung per Kreditkarte. Es handelte sich um eine Mastercard-gold, die angeblich überall akzeptiert wird. Wurde sie auch; aber die Abfrage ging nicht online per Terminal, sondern telefonisch über irgendeine Mastercard-Centrale und das war das Problem! Erst funktionierte die Leitung nicht, dann bekam die Centrale keinen connect zum System. Nachdem die Mitarbeiterin von Servivensa (Inlandsfluglinie) ca 2 Stunden unermüdlich ohne Unterbrechung drangeblieben war, klappte es dann schließlich und endlich doch noch! Und nett und freundlich bleiben konnte sie auch noch die ganze Zeit! In Venezuela gibt es wirklich viele sympathische Leute!
Was für ein Taxi! Ein alter Chevvy, aus den 60ern, hier und da fehlte was vom Kotflügel oder anderswo, die hinteren Türen gingen nur von außen auf, der Kofferraum musste mit einem Strick zugebunden werden. Dann wurde das Radio auf lauteste Stufe hochgedreht, mit karibisch-südamerikanischer Musik, und los ging's! Ach ja: den Fahrpreis hatte ich vorher ausgehandelt, sonst kann so eine Fahrt dort reichlich teuer werden. Ist man aber noch nicht eingestiegen, so muss der Fahrer davon ausgehen, dass einer der zahlreichen Konkurrenten fährt, wenn er sich auf ein reelles Angebot nicht einlassen will.
Nachdem der Fahrer sich ein paarmal nach dem Weg erkundigt hatte, kamen wir schließlich an. Das Hotel Avila, eines der besseren in Caracas, erwies sich als abgeschirmter Bereich mit hohem Zaun, Wachdienst und einer Sperre mit Tor und Schlagbaum an der Einfahrt. Wie nötig diese im ersten Moment abschreckend wirkenden Maßnahmen sind, wurde uns schon in der folgenden Nacht klar, als in unmittelbarer Nähe und weiterer Entfernung mehrfache Schusswechsel zu bemerken waren, immer wieder störten sie die Schönheit des ersten Abends in den Tropen, denn durch den Wald auf dem nahen Berg Avila war die tropische Nacht mit ihren tausend Geräuschen auch auf dem Hotelgelände zu genießen.
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