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Weiter nach CantaranaDann ging's also weiter Richtung Santa Elena de Uairén. Der Flug führte erst nach Puerto Ordaz, dann nach Canaima und von dort nach Sta Elena. Jedesmal mussten wir das Flugzeug wechseln; der Pilot blieb uns allerdings erhalten, er stieg immer mit um. Die Maschinen waren fast identisch: uralte DC3s, Hauptfahrwerk unter dem vorderen Drittel, ein kleines Rad hinten. Drinnen läuft man beim Einsteigen bergauf. Bei jeder Maschine schepperte was anderes, oder ich konnte zusehen, wie während des Fluges Motoröl austrat und in dünnen Rinnsalen auf der Oberseite der Tragfläche nach hinten wehte... Es waren tolle Flüge in geringer Höhe, über den riesigen Guri-Stausee, über Llanos, Farmland und endlose Regenwälder, vorbei an den Tepuis (Tafelbergen), zum Teil unterhalb der Gipfelhöhe durch die Täler, schließlich über die Gran Sabana bis Sta Elena.
Dort wartete Harry auf uns, ein Amerikaner, der seit Jahren dort lebt und mit seinem Toyota-Jeep ständig auf der Strecke zwischen Santa Elena und Icabarù unterwegs ist, um Leute und Sachen zu transportieren. Wieder Glück gehabt, denn Harry spricht natürlich Englisch! Er hat uns dann später auch noch ein bisschen was gezeigt. Erstmal kam das Gepäck aufs Dach und wir fuhren los. Aber nach kurzer Zeit bog Harry ab in ein Indiodorf. Es stellte sich heraus, dass wir nicht die einzigen Fahrgäste bleiben sollten: eine ganze Sippschaft Indios mit Kind und Kegel und dem Hausrat sollte auch noch mit!
Die Straße war erst eine ganz normale Schotterpiste. Aber nach einiger Zeit wurde sie immer schlechter, und auf dem größten Teil der Strecke war der Zustand geradezu unvorstellbar:
metertiefe Erosion mitten auf der Fahrbahn, befahrbar nur im Schritttempo, mit PKWs unpassierbar! Wir brauchten schließlich 7 Stunden für 100km. Irgendwann nach 22.00 Uhr kamen wir auf Cantarana an. Harry wollte erst "seine" Indios (er ist mit einer Indiofrau verheiratet) noch ein Stück weiter bringen und dann mit unserem Gepäck, das sich unter dem ihren befand, zurückkommen. Ein folgenschwerer Fehler: Ein Handgepäckstück fiel mit anderen Sachen auf seiner Rückfahrt vom Autodach. Drin war unter anderem unserer Fotoapparat! Kaputt! Unbrauchbar! Von der ganzen Reise haben wir kein einziges Foto!
Harry war die ganze Sache natürlich mehr als unangenehm. Er hat uns aber für das Missgeschick entschädigt, so etwas war ihm noch nie passiert. Er gilt sicher zu Recht überall als zuverlässig und umsichtig. Wir brauchten ihm keinen Cent bezahlen, auch nicht für die Rückfahrt und die Extratour, die er mit uns machte. Bei unseren weiteren Flug- und Hotelbuchungen war er ebenfalls sehr hilfsbereit und hat uns einige Umständlichkeiten erspart.
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